James Bond in der Christuskirche

Kein Wunder, dass die Christuskirche in Bühlertal am Sonntag Abend voll besetzt war: Kein Geringerer als James Bond alias Pierce Brosnan lud mit coolem Lächeln von den Plakaten zum ökumenischen Jugendgottesdienst ein. Cool war auch die Kirche dekoriert, und entspannt und locker feierten Jugendliche und erstaunlich viele Erwachsene diesen Gottesdienst miteinander.
James Bond - ihm näherte sich der von Pfarrer Kammerer geleitete Gottesdienst über das Schlüsselwort "cool", das am besten das Lebensgefühl wiedergibt, das in den Bond-Filmen transportiert wird. Selbstbewusst, unberührbar, unerschütterlich, unbesiegbar, überlegen, makellos - so ist ein "cooler" Mensch.
Diese Haltung ist der Bibel durchaus nicht fremd. Das Drehbuch eines James-Bond-Films könnte auch das Drehbuch der Geschichte von David und Goliath sein. Matthias Dottermusch hatte diese biblische Geschichte als Comic umgesetzt. Auch hier geht es um Gut und Böse, um die Unerschrockenheit des Guten, um die besondere technische Ausrüstung des Helden (Davids "gadget" ist eine Schleuder), um den entscheidenden Zweikampf, um die abschließende vollständige Niederlage der Bösen in einer großen blutigen Schlacht. David, der biblische James Bond, ist cool.
Am Ende richtete sich der Blick auf das Kruzifix, das Bild des Gekreuzigten, ein ganz und gar "uncooles" Bild, und damit auch auf den innerbiblischen Kommentar zu David alias James Bond: So schön es ist, cool zu sein, und so verlockend es ist, eigene Schwäche und Ohnmacht durch schöne Geschichten wegzuträumen, so deutlich weist das Kruzifix darauf hin, dass ein Christ seine Schwächen annimmt, weil Gott die Schwachen annimmt und auf der Seite der Schwachen steht - für alle, die nicht cool sind und es nicht sein können (und wer wäre das nicht?).
Schulchor der Franziska-Höll-Schule
Unbeeindruckt von den nicht gerade "coolen" Temperaturen sang der Schulchor der Franziska-Höll-Schule in diesem Jugendgottesdienst schwungvoll und erfrischend, geleitet von Frau Falk und Frau Riedinger. Dies war nicht nur ein schönes Zeichen der Zusammenarbeit von Schule und Kirche, sondern einfach "cool" - fanden jedenfalls die Gottesdienstbesucher, die den Chor und die Mitwirkenden im Gottesdienst mit einem kräftigen Applaus belohnten.