Evangelische Kirchengemeinde Bühlertal feiert Konfirmation in St. Gallus

Wie bereits in den vergangenen drei Jahren feierte die Evangelische Kirchengemeinde ihre Konfirmation in einer der großen katholischen Kirchen ihres Gemeindegebietes. Die eigene Christuskirche in Bühlertal ist für eine solch bedeutende, von einem großen Freundes- und Verwandtenkreis begleitete Feier zu klein. Dieses Jahr war man dankbar für die ökumenische Gastfreundschaft der Pfarrei St.Gallus in Altschweier.
Das gute ökumenische Miteinander von Katholiken und Protestanten zeigte sich nicht nur in der herzlichen Begrüßung durch Diakon Georg Beier, der den verhinderten Pfarrer Sebastian Marcolini vertrat, sondern auch durch die eindrucksvolle, feierlich musikalische Ausgestaltung des Festgottesdienstes durch die Altschweierer Original Reblandmusikanten unter der Stabführung von Albert Geyer und das Engagement der Band "Mikado", in der sich Jugendliche und junge Erwachsene aus der Kolpingsfamilie Bühlertal-Untertal zusammengefunden haben, um mit ihren lebendigen, mitreißend vorgetragenen Liedern den Gottesdienst zu bereichern.
Die diesjährige Konfirmandengruppe war in vielerlei Hinsicht eine besondere. So besuchen fünf der 31 Konfirmanden die Schule der Lebenshilfe in Ottersweier. Zwar wurden diese von Pfarrer Stefan Kammerer getrennt unterrichtet, nahmen aber grundsätzlich und selbstverständlich an allen sonstigen Aktivitäten des gesamten Konfirmandenjahrgangs teil. Und davon gab es eine ganze Menge. So wurden mehrere Gottesdienste gemeinsam vorbereitet und durchgeführt, Spiel und Spaß bei Wochenendtreffen kamen nicht zu kurz und auch die Konfi-Freizeit im Gaistal ließ die Konfirmanden aus Bühlertal, Altschweier, Ottersweier, Neusatz, Rheinmünster, Kartung und Lichtenau zu einer Einheit verschmelzen.
Konfirmation 2008
An diesem Sonntag fand nun die Konfirmandenzeit mit einem feierlichen Gottesdienst und der Einsegnung ihr Ende. War das letzte Jahr eher vom Kennenlernen der Dienste einer Kirchengemeinde, den verschiedenen Gottesdienstformen und dem vertieften Eindringen in die Bibel und die Geschichte der Kirche geprägt, so sollte jetzt der Zuspruch des Segens den jungen Menschen Mut geben, ihren Glauben in der Welt zu leben und zu bekennen.
Sowohl in der Schriftlesung aus dem Römerbrief wie auch in der Festpredigt ging es um das Thema "Veränderung", symbolisch dargestellt an der Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling. Veränderungen betreffen bei den Jugendlichen nicht nur den körperlichen oder familiär- sozialen Bereich, sondern sie beziehen sich auch auf die Reifung des Kinderglaubens hin zu einem tragenden Erwachsenenglauben. Als Begleitung und Stärkung auf diesem Weg kann der jedem Konfirmanden zugesprochene Segensvers dienen.
In seinem Grußwort ging der Leiter der Lebenshilfe Bühl, Herr Harald Unser, dankend auf die Toleranz und Integration ein, die seine Schützlinge erleben durften und die ihr Selbstbewusstsein und ihre Lebenstüchtigkeit gestärkt hätten. Die Eltern der Konfirmanden bedankten sich bei Pfarrer Stefan Kammerer für seine Geduld im Umgang mit den Jugendlichen und für eigenwillige, spritzige Gottesdienste, die er mit den Konfirmanden gestaltet habe. Damit habe er ihnen das Bild einer aufgeschlossenen, lebendigen, modernen Kirche vermittelt, die den Jugendlichen zugetan sei.
Abendmahlsfeier in der ChristuskircheDiese Lebendigkeit war auch im samstäglichen Abendmahls- und Abschlussgottesdienst des Konfirmandenjahrgangs zu spüren. Die Konfis und ihre Angehörigen ließen zusammen mit Pfarrer Stefan Kammerer und KGR und KU-Mitarbeiter Jörg Metzger das vergangene Dreivierteljahr Revue passieren - nicht ohne das ein oder andere Mal zu schmunzeln. Mittelpunkt des Gottesdienstes war das gemeinsame Abendmahl, das jeder Konfirmand vom Altar aus im selbst getöpferten Kelch bzw. Abendmahlsteller zu seiner Familie brachte.