Glaube und Fair Play im Sport

Vanessa Fuß ist eine unserer diesjährigen Konfirmandinnen. Mit ihrem Hobby, Ski-Abfahrtslauf, ist sie ein bekanntes Nachwuchstalent und kann bereits auf Erfolge zurückblicken. Im Rahmen eines "Sportgottesdienstes" am 29. Oktober 2000 mit Pfarrer Thorsten Sternberg hat sie uns ihre Gedanken zu Glaube und Fair Play im Sport vorgetragen.


Ich heiße Vanessa Fuß, bin 13 Jahre alt und wohne hier in Bühlertal. Ich habe zwei Brüder, gehe in die 8. Klasse der Heimschule Lender und mein größtes Hobby ist Skifahren.

Ich fahre seit ca. 6 Jahren Rennen, seit drei Jahren im Skiverband Schwarzwald und bin dieses Jahr in den Baden- Württembergischen Kader gekommen. Je weiter man kommt, um so härter wird es auch mit dem Training. Man muss im Sommer schon Kraft und Kondition trainieren, um im Winter für Schneetraining und Rennen fit zu sein. Die Hälfte des Jahres wird in den Ferien oder an Feiertagen auf Gletschern trainiert. Dann fahre ich mit den verschiedenen Kadern nach Österreich, in die Schweiz oder nach Italien. Nach den Sommerferien wird dann fast jedes zweite Wochenende im Schnee trainiert. Dabei fehlt mir jedesmal mindestens ein Schultag. Ich werde an den Tagen, an denen ich nicht da bin, von der Schule befreit. Meistens frage ich die Lehrer 1-2 Tage vorher, welche Aufgaben ich machen oder welche Texte ich lesen kann. Den Rest muss ich dann, wenn ich wieder zurück bin, nachholen.

Wenn Zeit bleibt, anderen Hobbies nachzugehen, dann in den Ferien. Meistens lese ich dann oder fahre Inline-Skaters.

Zum einen wenn ich übers Wochenende beim Skifahren bin, kann ich sonntags nicht den Gottesdienst besuchen und wenn ich ein Jahr aussetzen würde, könnte ich durch dieses fehlende Jahr nicht mehr mit den anderen mithalten und würde sicherlich auch aus dem Kader fliegen. Zum anderen bin ich im Januar/ Februar/ März fast jeden Samstag und Sonntag bei einem Rennen, so dass ich auch da nicht am Gottesdienst teilnehmen kann.

Je nach Wetter muss man die Ski unterschiedlich wachsen. Wenn man neu dazukommt und noch keine Erfahrung hat, fährt der Ski eben langsamer als der, der Konkurrenz. Das muss man dann durch die Technik beim Fahren ausgleichen. - Der Neid spielt immer eine große Rolle und wird meistens sogar von den Eltern auf die Kinder übertragen. Wenn einer besser ist als der andere, dann redet man nicht mehr mit ihm, usw.

Pirmin Zubriggen war ein Schweizer Skifahrer. Er war Olympiasieger und vierfacher Weltmeister. Er war der erfolgreichste Schweizer Sportler aller Zeiten. Er betete vor den Rennen zu Gott, weil er davon überzeugt war, dass er die Kraft zum Skifahren von Gott bekommen hat. Dadurch konnte er leichter damit umgehen, wenn er einmal verlor.

Bum Kun Cha war ein ehemaliger Bundesligaprofi, Fußballnationalspieler Südkoreas und später auch Nationaltrainer von Südkorea. Er spielte bei 307 Bundesliga- und 144 Länderspielen mit. Bei einem Spiel im Jahre 1977 spielte er unter großen Knieschmerzen, und fuhr nach Spielende gleich mit seiner Frau ins Krankenhaus, wo er sich vom Chefarzt gründlich untersuchen ließ. Es sah schlecht für ihn aus. Das Ende seiner Fußballkarriere schien nahe. Nach dem Besuch einer Schulfreundin von Cha's Frau und dem Gespräch mit noch anderen Christen, wendet er sich an den Pastor Lee Chun Sok. Unter dessen Gebet heilt Bum Kun Cha's Knie und er lässt von seiner Erfahrung mit Gott in den Medien berichten. Danach geht er nach Deutschland zu Eintracht Frankfurt. Bei einem Spiel gegen Bayer Leverkusen wird Cha gefoult und schwer verletzt. Dennoch sieht er von einer Anzeige gegen den Libero Jürgen Gelsdorf ab. Nach monatelanger Pause steht Cha wieder auf dem Spielfeld. Wieder ein Spiel gegen Bayer Leverkusen und wieder wird er von J. G. gefoult. 1983 wechselt er zu Bayer Leverkusen.

Peter Bouschen lehnt es ab, Doping zu nehmen. Wenn man Doping nimmt, verschafft man sich automatisch einen Vorteil gegenüber den anderen. Der Körper wird über seine Leistungsgrenze getrieben. Das wollte Bouschen nicht.

Ich habe gelernt durch den Glauben, Mitmenschen fair zu behandeln. Anderen auch Siege zu gönnen. Nicht zu verzweifeln, wenn es einmal nicht so gut läuft. Die Leistung ehrlich zu erbringen.