40 Jahre Kapelle "Zum Guten Hirten" auf Sand

Kapelle Zum Guten Hirten Künstler Georg v. Lipinsky
Als "Zelt Gottes" im Sommer und zuweilen als Iglu im Winter lädt nunmehr seit 40 Jahren die Kapelle "Zum Guten Hirten" auf Sand die Gläubigen zu Gottesdienst und Gebet. Die Kirchengemeinde Bühlertal, die das Kirchlein 1965 erbaute, feierte an Christi Himmelfahrt diesen runden Geburtstag. Viele waren gekommen, von nah und fern, denn die kleine extravagante Holzkirche hat ihre Liebhaber in ganz Deutschland. Und manch einer, der im Urlaub Bekanntschaft mit dem Gotteshaus machte, kehrte von weither zurück zu Trauung, Taufe oder zu Familienfesten.
Kinderchor
Den Jubiläumsgottesdienst gestalteten die evangelischen Gemeinden, die rund um den Sand liegen. Die Kirchenchöre aus Bühlertal und Forbach unter der Leitung von Frau Christina Bradneck, der Bühler Posaunenchor mit seinem Leiter Herrn Jürgen Fritz und der Kinderchor mit Bezirkskantor Alain Ebert bereicherten den Gottesdienst mit ihrem musikalischen Engagement.
Prädikant Kolb erläuterte in seiner Ansprache zunächst die Bedeutung des Himmelfahrtsfestes, während Pfarrer Kammerer den Bogen schlug vom himmlischen Jerusalem zum Jubiläumsgebäude. Zwölf Ecken, zwölf Säulen und zwölf Fenster zeichnen die Kapelle aus und ein Dach, das die Gemeinde schützt und birgt wie der Mantel Gottes. Auch die Buntglasfenster sprechen mit ihrer Symbolik die Menschen an, die sich in dem abgedunkelten Raum zu Ruhe und Meditation zurückziehen. Mit seiner Bemerkung, "Zum Guten Hirten", das klinge ja fast wie ein Wirtshausname, löste Kammerer ein Schmunzeln bei den Gottesdienstbesuchern aus. Aber das sei schließlich gar nicht so falsch. Aus einem Gasthof komme der Gast gestärkt an Leib und aus dem "Zelt Gottes" gestärkt und ermutigt an seiner Seele.
Pfarrer i.R. Fritz Joecks
Mit großer Freude konnte die Festgemeinde den Erbauer der Sandkapelle, Pfarrer Fritz Joecks, begrüßen. In seinem Grußwort skizzierte er kurz die Entstehungsgeschichte des Gotteshauses und die bewusste Namensgebung. Am Nachmittag ergänzte und veranschaulichte er mit einer Lichtbildreihe das Gesagte. Für ihn sei ganz wichtig, dass zu einem gesunden Leben nicht nur die körperliche Fitness und eine vernünftige Ernährung gehöre – was die Kurgäste hier im Schwarzwald suchten - sondern auch die Sorge um eine gesunde Seele. Dazu lädt – dank Ehepaar List - die stets offene Kapelle jeden Besucher auf ganz besondere Weise ein.
Gemeinsames Mittagessen und Kaffeetrinken, Posaunenklänge, Kinderspiele und eine geführte Wanderung im triefenden Schwarzwald rundeten diesen Festtag ab.